Oh wie schön ist das Zillertal und seine Bahn...{Brioche}
Heute erzähle ich euch mal ein bisschen was von meinem Zuhause, dem Zillertal, oder besser: Eine kleine Geschichte über meine Erfahrung mit der Zillertalbahn...
Aber fangen wir mal von vorne an. Das Zillertal ist ein ca. 32 km langes Tal in Tirol, es reicht von Strass bis Mayrhofen und teilt sich dort in vier weitere Seitentäler. Umgeben von vielen Dreitausendern bietet das Zillertal ein einzigartiges Panorama, das man natürlich am besten von einem dieser Gipfel aus bestaunen kann.
Der aufmerksame Tourist stellt fest (meist während er im Stau steht), dass es rote und grüne Kirchturmdächer gibt. Ja, denn der Ziller teilt nicht nur das Tal, bevor er in den Inn mündet, sondern auch die Diözesen Innsbruck (rote Dächer) und Salzburg (grüne Dächer)!
Über 30.000 Einwohner verteilen sich auf einer Fläche von 1.100 km². Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen Reisejournalisten über dieses wunderschöne Tal zu berichten und der Sommertourismus ließ nicht lange auf sich warten. In Folge dauerte es allerdings noch eine Weile, bis in den 50er Jahren die ersten Skilifte errichtet wurden. Und der Weg dorthin war für Wintersportler kein leichter, er war steinig und schwer...
Heute ist das Zillertal das größte Skital der Welt, präsentiert sich mit über 500 Pistenkilometern, 179 Liftanlagen und bringt es allein im Winter auf mehr als 4,5 Millionen Nächtigungen!
Und wir haben eine Bundesstraße. Die B 169 ist weit über ihre Grenzen bekannt und ein regelrechter Radiostar! Täglich gehören ihr mehrere Minuten Sendezeit, meist zur vollen und halben Stunde. An Samstagen könnte man auch in Dauerschleife laufen lassen: "Brettfalltunnel Einfahrt Zillertal Blockabfertigung "
Also steigt natürlich an diesen An- und Abreisetagen kein vernünftiger Zillertaler ins Auto. OK, die meisten haben eh an Samstagen keine Zeit, da sie sich "im Wechsel" befinden, aber ab und an gibt es Termine, die man wahrnehmen möchte. So wie ich vor ein paar Wochen, als ich mich mit meiner lieben Bloggerfreundin Renate in Innsbruck getroffen habe. Ein dreifaches HOCH auf unsere Zillertalbahn, die mich zum nächstgelegenen, größeren Bahnhof bringt. Nicht zu Unrecht wirbt sie mit dem Slogan: "Sicher. Pünktlich. Bequem. Stress- und staufrei das Zillertal erfahren"
Fehlt eigentlich nur noch "kostenlos"!
Denn: Es kann an so gut wie keinen Haltestellen ein Ticket gekauft werden, sondern es gibt noch einen Schaffner, wie in guten, alten Zeiten, der nicht nur an jeder Haltestelle dafür sorgt, dass alle Fahrgäste gefahrlos die Bahn besteigen (d. h.: Er steigt an jeder Haltestelle aus!), sondern auch im Zug Fahrkarten verkaufen sollte.
Ich steige also in die Bahn und ergatter in einem der drei Waggons gerade noch einen Sitzplatz neben einem Einheimischen, der sich offensichtlich auf Einkaufstour befindet. Bereits nach drei bis vier Minuten erreichen wir den nächsten Bahnhof und der Zug füllt sich zusehends. Schon bald gibt es kein Durchkommen mehr. Unglaublich viele Gäste, die sich mit Ski, Sack und Pack auf dem Heimweg befinden, steigen nach und nach ein. Wohlgemerkt OHNE TICKET! Und der Schaffner? Keine Ahnung! Hab ihn einmal gesehen, dann nie wieder.
Umgeben von Schwarzfahrern spreche ich meinen Nachbarn an: Du, sag mal...Ist an diesen Tagen tatsächlich nur EIN Schaffner im Zug? Ich meine, wie sollen wir denn unser Ticket bekommen? Und die ganzen anderen Menschen? Die haben doch alle noch nicht bezahlt!?!? Seine Antwort, trocken mit einem leichten Lächeln auf den Lippen: Das ist samstags immer so, deshalb fahr ich immer an diesen Tagen einkaufen, kommt mich billiger!
Ei, ei, ei...Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Hauptaktionäre und damit mehrheitliche Eigentümerinnen der Zillertaler Verkehrsbetriebe AG die Gemeinden des Zillertals sowie die Marktgemeinde Jenbach sind und im öffentlichen Schienennahverkehr ca. 2,2 Milionen Fahrgäste befördert werden. OK!!!
Wie gut, dass 2016 erstmals seit Jahren schwarze Zahlen geschrieben wurden. Da fragt man sich natürlich wie? Ganz einfach: Durch "Optimierung der Aufwände" wie in diesem Interview zu lesen ist..."...Konkretisiert: „Personalaufwände wurden reduziert und etwa ältere Mitarbeiter in Pension geschickt und durch jüngere, kostengünstigere nachbesetzt.“...OK!!!
Nun aber genug, kommen wir wieder zu den roten Seiten des Lebens. Diese Brioche versüßt euch Ostern, natürlich nur dann, wenn ihr nicht vor habt, die Feiertage im Zillertal zu verbringen...Außer ihr besucht mich in meiner Kochschule :-)
Brioche (ca. 12 Stk.)
Für den Teig:
500 g glattes Mehl
1 Ei
100 g Butter, kalt und in kleine Würfel geschnitten
250 ml lauwarme Milch
1 Päckchen Trockenhefe
1 EL Zucker
1 TL Salz
1 Ei verquirlt mit einen Schuss Milch zum Glasieren
12 Muffinförmchen
Für die Glasur:
Staubzucker, Lebensmittelfarbe, Wasser
Zubereitung:
Alle trockenen Zutaten für den Teig vermengen. Das Ei sowie die Milch und die Butter dazugeben und mit der Küchenmaschine ca. 10 Minuten alles zu einem glatten Teig kneten. Die Masse abgedeckt für eine Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen. Den Teig nun mit den Händen weiter kneten, bis er geschmeidig ist und 12 gleichgroße Kugeln formen. Diese in die Formen geben und die Oberflächen mit dem Ei-Milch-Gemisch bepinseln.
Den Ofen auf 150°C Umluft vorheizen. Eine Schale mit Wasser auf den Boden stellen oder aber Dampf (Stufe 1) dazuschalten.
Ist die Oberfläche der Teiglinge trocken (sorgt für Glanz), die Brioche ca. 25 Minuten backen.
Fertigstellung:
Die kleinen Dinger auskühlen lassen. Während dessen Staubzucker mit ein wenig Wasser und etwas Lebensmittelfarbe glatt rühren und über die Brioche geben.
...und wieder einmal war das fräulein glücklich!
Meine Informationen sind hier und hier und hier nachzulesen: