Aus dem Suppentopf {Frankforder Grie Soß}
Wir Frankfurter und unsere Grüne Soße! Das ist tatsächlich so eine Sache.
Es scheiden sich die Geister nicht nur um die "heiligen SIEBEN", nein, auch, ob Sauerrahm oder Crème Fraîche beigemengt wird, oder, ob das Ei dazu gereicht oder aber eingearbeitet wird. Mit einem sind wir uns alle einig, ohne Kartoffeln geht da gar nichts.
Doch auch was die Kräuter betrifft, sollte es überhaupt keine Diskussionen geben! Da gibt es klare Regeln und keine Verhandlungsbasis. Aber hallo! Was glaubt ihr denn, warum sich 15 Kräutergärtner im „Verein zum Schutz der Frankfurter Grünen Soße“ zusammengeschlossen und bei der Europäischen Union einen Schutz der Ursprungsbezeichnung beantragt haben? Nur so aus "just for fun". Nein, nein, an dieser Stelle ist Schluss mit lustig und der Spaß hört auf! Und tatsächlich: "Die Frankfurter Spezialität „Grüne Soße“ steht künftig EU-weit unter besonderem Schutz. Demnach dürfen nur noch bestimmte Kräutermischungen den Namen tragen, die etwa strenge geografische Vorgaben erfüllen,..."(FAZ)
Und immer, wenn ich zwischen Gründonnerstag und dem ersten Frost im Herbst in meiner Heimat bin, fahre ich mit einem dieser kleinen, grün-weißen Päckchen, die auf jedem Markt zu finden sind, nach Hause. So auch vor kurzem. Wieder im schönen Zillertal angekommen, sehe ich, was ich eigentlich noch gar nicht sehen möchte: Der erste Schnee ist da! Und somit ist bei mir hochoffiziell die Suppenzeit eingeläutet.
Und da grüne Soße natürlich im Normalfall kalt gegessen wird (aber bei diesem Wetter? Nee, nee, wirklich nicht!), mache ich eben eine Suppe draus. Mit ein paar Kartoffel-Croutons, aber ohne Ei. Obwohl...Eierstich hätte sich in dem Süppchen ganz gut gemacht. Nur leider fällt mir das gerade erst ein, also leider zu spät!
Frankfurter Grüne Soße aus dem Suppentopf mit Kartoffel-Croutons
1 Päckchen "Grüne Soße Kräuter"
(die da wären ohne wenn und aber: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. In welchem Verhältnis? Da vertraue ich einfach den Käutergärtnern. Aber ich denke, es wird brüderlich unter den Kräutern geteilt)
500 g Sauerrahm (Saure Sahne)
500 ml Wasser
1 EL glattes Mehl
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Kartoffeln nach Belieben
2 EL Rapsöl
2 EL Butter
Das Mehl mit dem Sauerrahm verrühren, das Wasser aufkochen und die Mischung einrühren. Die Kräuter waschen, trocken schleudern und von den Stielen befreien. Schnittlauch in feine Ringe schneiden, die Kresse beiseite stellen und die restlichen Kräuter so fein wie möglich zerkleinern.
Die Kartoffeln in kleine Würfel schneiden. Öl und Butter in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffeln darin anbraten, bis sie gar sind.
Die Suppe erneut erhitzen, von der Herdplatte nehmen und die Kräuter einrühren. Mit den Kartoffel-Croutons anrichten und servieren.
...und wieder einmal war das fräulein glücklich!