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Autorenbildfräulein glücklich

Wo sind unsere Moosbeeren hin? {Heidelbeer-Biskuit-Törtchen}


Als ich vor 20 Jahren ins Zillertal kam, waren August und September die Monate, in denen ich am liebsten im Wald unterwegs war. In völliger Stille und Einsamkeit wanderten wir durch die Wälder, begegnet ist uns im besten Fall ab und an mal ein Hirsch (kein Witz! so groß, dass ich mich fast mehr gefürchtet habe als er selbst!) und jedesmal kamen wir mit Körbchen voller frischer Moosbeeren zurück.

Das ist heute nicht mehr so. Einen Hirsch hab ich schon lange nicht mehr gesehen und ein Körbchen nehm ich schon gar nicht mehr mit. Nicht, dass keine Blaubeersträucher mehr da wären, sie haben nur leider fast keine Früchte mehr. Denn bei uns herrscht Beeren- und Schwammerl-Tourismus. Von überall her strömen schon in den frühen Morgenstunden Menschen verschiedenster Nationen auf der Suche nach dem, was der Wald so her gibt. Leider wissen nur zu wenige, wie empfindlich so ein Moosbeerstrauch ist, denn zu leicht werden beim Ernten die zarten Jungpflanzen beschädigt. Und das wirkt sich natürlich auf die nächste Ernte aus. Außerdem sollten nur die dunkelblauen Früchte geerntet werden, Heidelbeeren reifen nicht nach! Diese Arbeit scheint aber vielen zu mühsam zu sein. Gerupft wird, was das Zeug hält, egal ob reif oder eben nicht. Und das bereits ab Juli, obwohl sich die Ernte normalerweise über Wochen hinstreckt.

Heidelbeer-Biskuit-Törtchen (Duchmesser ca. 16 cm)

Für die Böden:

8 Eier

160 g Zucker

1 EL Vanilleextrakt

1 Prise Salz

Für die Creme:

250 g Topfen

175 g Frischkäse

4 EL Heidelbeermarmelade

250 g frische oder TK-Blaubeeren

Den Ofen auf 170 °C Ober-Unterhitze vorheizen.

3 Springformen (15 cm) mit Backpapier auskleiden.

Die Eier trennen. Das Eiweiß mit dem Salz schaumig schlagen und unter rühren den Zucker einrieseln lassen, bis die Eischneemasse schön glänzt. Das Eigelb mit dem Vanilleextrakt verquirlen und unter den Eischnee ziehen. Das Mehl über die Masse sieben und vorsichtig unterheben. Den Teig in die Springformen füllen und 25 - 30 min. (Stäbchenprobe) backen. Die Böden vollständig abkühlen lassen und aus den Formen lösen.

Für die Creme den Frischkäse mit dem Topfen und der Marmelade verrühren.

Nun auf den unteren Boden ca. 2-3 EL Creme auftragen, den zweiten Boden auflegen und diesen wiederum bestreichen. Zuletzt den dritten Boden auflegen und das Törtchen mit der restlichen Creme ummanteln.

Das süße Ding mit einem Teil der Beeren verzieren. Die restlichen Beeren durch ein Sieb pressen und den Saft auf dem Törtchen verteilen.

Nicht, dass das Törtchen mit kultivierten Beeren nicht geschmeckt hätte. Aber eben nicht ganz so gut. Und leider wird auch keiner mehr wegen seiner blauen Zähne ausgelacht! Eigentlich schade, oder?

...und wieder einmal war das fräulein glücklich!

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